
Der Bôbla

die Legende
Verankert im Vogesen-Folklore erzählt die Legende des Boblâ von einem mächtigen und schwer fassbaren Geist, dem Hüter der weiten Wälder des Gebirges. Als Herr der Bäume formt er die Pflanzenwelt nach seinem Willen, bevorzugt bestimmte Arten und verdammt andere dazu, im Schatten zu verkümmern.
Wohlwollend gegenüber jenen, die den Wald respektieren, wird er furchterregend gegenüber denen, die seine Gesetze missachten. Man sagt, er könne Sturmböen entfesseln, die Bäume im Nu entwurzeln, oder Insektenschwärme herbeirufen, um das Laub zu ersticken.
Krumme und verkümmerte Bäume sollen Zeugen seiner Anwesenheit sein. Ihre verdrehten Stämme und deformierten Äste bilden unheimliche Silhouetten, und ihre rissige Rinde gibt einen Blick auf die dunkle Seite dieses uralten Geistes frei.
Bei Einbruch der Nacht soll er einen seltsamen Schrei ausstoßen – zugleich spöttisch und beunruhigend – der zwischen den Bäumen widerhallt, wie ein Echo aus einer anderen Welt.
das Rätsel
In den tiefen Wäldern der Vogesen flüstern die Holzfäller von einer seltsamen Kreatur, die im nebligen Unterholz umherstreift: dem Boblâ. Ein Wesen aus Zweigen, Moos und Wurzeln, geboren aus Wäldern, die zu sehr gestört wurden.
Vor langer Zeit machte ein Mann den Fehler, zu viele Bäume im Wald des Boblâ zu fällen. Um die Kreatur zu besänftigen, schloss er einen Pakt: Jeden Winter musste das Holz transportiert werden, ohne jemals den Boden zu berühren, ohne Lärm, ohne Herabfallen.
Denn der Boblâ hasst das Krachen misshandelter Baumstämme.
.png)






